Wir werden das Wechselbalg schon schaukeln.

Wir werden das Wechselbalg schon schaukeln.

A Poem by Literaturlärm
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Der erste Schreibversuch seit über einem Jahr.

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Ich erinnere mich an deine Babyschritte, heraus aus einer Krankheit, die andere nicht einmal als solche anerkennen. Sieh dich an: Dir liegt nicht mehr so viel Nacht im Auge wie früher, du lässt Wachstum zu, um irgendwann vielleicht etwas Neues in dir sammeln zu können als diese Aschebrocken, du sprichst von Zukunft, auch wenn du noch nicht ganz daran glaubst.

Noch immer lässt du viele Dinge fallen, stößt dich vielleicht etwas häufiger als andere Menschen, auch an Dingen, die dir nicht im Weg standen und siehst absichtlich in eine andere Richtung, wenn du mit dem Teppichmesser ein Paket öffnest; ich bemerke das und rede mir ein, dein Lächeln sei Bekräftigung genug, um mich weiter hoffen zu lassen, du würdest es schaffen, wir würden es schaffen.

Manchmal schmilzt dein Schutz für kurze Zeit und ich darf dir Halt schenken, deine Zweigarme an mir spüren, ohne zu wissen, wie das stete Klopfen deines Pulses auf dich selbst wirkt: vielversprechend, beängstigend, abstoßend, bedrohlich? Und nie vermag ich, dich lange zu stützen, ohne dass du wund wirst durch so viel Nähe.

Letztlich tragen wir am selben Leid, aber ich kann versprechen: für jede Erinnerung, die du dir wie Salz in deine Wunden streust, werde ich eine andere finden, die dir Licht und Wärme und ein Zuhause schenkt.

© 2017 Literaturlärm


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Literaturlärm
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Added on January 29, 2017
Last Updated on January 29, 2017