SPEECH HELD AT GUN'S FUNERAL IN GERMANA Chapter by Charles E.J. MoultonIch hatte das große Glück,
eine wunderbare Mutter zu haben. Genau wie mein Vater war sie für mich ein
Ideal, mein berufliches Vorbild, erfinderisch, klug, fleißig, gesangstechnisch
hoch begabt, würdevoll mit unglaublich viel Kraft und Ausstrahlung. Seit ihrem 19. Lebensjahr
als Bühnenprofi, hatte sie 7 dramatische Verdi Rollen in ihrem Repertoire, 8 Wagner Rollen, Operetten,
Musical, Oratorien, Lieder, Regie, Lehramt und Schauspiel. Manche Tipps die sie
mir damals gab, setze ich heute erst um. Vor allem aber war sie für
mich eine fürsorgliche Mutter, die immer für mich Zeit hatte. Ihre
Gute-Nacht-Geschichten über die Trolle Uggel-Guggel und Klampe-Lampe haben
meine Phantasie dermaßen angeregt, dass ich selber ermutigt wurde, Geschichten
zu schreiben. Unsere Märchenfiguren fuhren zum Mond, nach Venus, sprachen mit
Cowboys, Bären, Wikingern, Drachen, Walfischen und Zauberern. 1981 bekam ich
meine erste Theater Erfahrung als Klampe-Lampe und durfte bald danach bei
Konzerten Texte vorlesen. In Wien wurde ich dann als
Mitglied ihrer Stimmbildungsklasse zum Konzertprofi mit zehn Konzerten pro
Jahr. Inspiriert von meine Ausbildung in der Drama Schule nahmen wir zahllose
Improvisationen auf Video auf und erfanden schräge Figuren: der freche
Aristokrat Batterbaum und der schüchterne Bauer Erik Karlsson. Vor allem hörte
sie immer zu und fühlte sich geehrt wenn ich mal über irgendein Problem
erzählte oder die Krise nach einem schlechten Vorsingen bekam. Wir waren auf
Sachen-Suche am Göteborger Hafen, fuhren mit Fahrrad zum Strand, ich durfte zu ihrem
Klavierspiel tanzen und aßen Pizza vor der tausendsten Folge von Quincy oder
Columbo. In London gab sie nach, als
ich Grease statt The King and I sehen wollte und in New York staunten wir , als
Elaine Page uns Norma Desmond vorsang. Ich hatte immer das Gefühl, gleichberechtigt
zu sein. Bei den Proben und Unterrichten meiner Eltern durfte ich dabei sitzen
und lernte früh, was z.B. Atemtechnik bedeutete. Sie hatte immer große Ziele.
Noch vor ein paar Monaten sprach sie davon, unserem Intendanten im Theater ihre
Brunhilde vorzusingen. Wir waren spirituell auf
einer Ebene. Sie ist eine gute Seele und
wir konnten gut zusammen lachen. Meine Tochter sagt jetzt, dass sie als Engel rumflattert. Ich bin auch sicher, dass
Gott sie jetzt alle ihre Wagner Partien wieder singen lässt. Wie wir alle
wissen, ist Gott ein tolles Publikum. Grandpa Herb und Wien-Oma
können wieder auf Tour gehen und Eden mit ihren Konzerten erfreuen. © 2013 Charles E.J. Moulton |
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